1828

 

Berücksichtigte Änderungen

 

Anhalt-Dessau

 

Mit Vertrag vom 17. Juli 1828 werden die Herzogtümer Anhalt-Dessau und Anhalt-Köthen Teil des Preußischen Zollsystems. Der Vertrag tritt mit Ratifikation in Kraft, diese erfolgt durch den Herzog von Anhalt-Dessau am 28. Juli 1828, durch den König von Preußen am 16. August 1828.[1]

 

Anhalt-Köthen

 

Ebenso wie Anhalt-Dessau wird das Herzogtum Anhalt-Köthen mit gemeinsamem Vertrag vom 17. Juli 1828 Teil des Preußischen Zollsystems. Der Herzog von Anhalt-Köthen ratifiziert den Vertrag am 27. August 1828.[2]

 

Mitteldeutscher Handelsverein

 

Mit Vertrag vom 24. September 1828 wird der Mitteldeutsche Handelsverein geschaffen. Aufgrund des Artikels IV. des Gründungsvertrags gilt er als Gegenverein zum Preußischen Zollsystem. Die Mitglieder verpflichten sich, nur dann einen Zollverband mit einem Nicht-Vereinsstaat einzugehen, wenn der ganze Handelsverein zustimmt. Ausgenommen von dieser Regelung bleiben Exklaven, die gänzlich von einem anderen Staat umschlossen sind. Unterzeichner des Vertrags sind Braunschweig, Bremen, Frankfurt, Hannover, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Nassau, Oldenburg, Reuß ältere Linie, Reuß-Lobenstein und Ebersdorf, Reuß-Schleiz, Sachsen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar-Eisenach und Schwarzburg-Rudolstadt.[3] Schwarzburg-Sondershausen tritt mit Vertrag vom 25. Dezember 1828 für seine Herrschaft Arnstadt und das Amt Gehren dem Mitteldeutschen Handelsverein nachträglich bei.[4]

 

Preußisch-Hessischer Zollverein

 

Durch den Zollvertrag zwischen Hessen-Darmstadt und Preußen vom 14. Februar 1828 entsteht der Preußisch-Hessische Zollverein. Ausgenommen bleibt das preußische Fürstentum Neuchâtel. Der Vertrag tritt am 1. Juli 1828 in Kraft.[5]

 

Sachsen

 

Der sächsische Regierungsbezirk Ergebirgischer Kreis wird 1828 von Carl August Wilhelm Eduard von Wietersheim übernommen. Er führt seine Amtsgeschäfte von Cunerdorf aus.[6]

 

Süddeutscher Zollverein

 

Mit einem Vertrag zwischen den Königreichen Bayern und Württemberg vom 18. Januar 1828 entsteht der Süddeutsche Zollverein.[7] Außerdem gehören die Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen hinzu, die bereits seit 1824 ein gemeinsames Zollsystem mit Württemberg haben. Ausgenommen bleibt zunächst der bayerische Rheinkreis (Pfalz), Erzeugnisse aus dem Rheinkreis erhalten Zollbegünstigungen. Exklaven aller beteiligten Staaten, die sich außerhalb der Zolllinie befinden, werden dagegen hinsichtlich der Zölle als Ausland behandelt.[8] Der Süddeutsche Zollverein tritt am 1. Oktober 1828 in Kraft, am 26. September 1828 wird eine umfangreiche Vereins-Zollordnung erlassen.[9]

 

 

Nicht berücksichtigte Änderungen

 

Küstenlinie

 

Ein neuer Deich schützt das Geestgebiet bei Emmerleff/Hoyer (heute Emmerlev in Dänemark). [10]

Landgewinn wird auf diese Weise allerdings nicht erzielt.



[1] Vgl. Vertrag zwischen Anhalt-Köthen, Anhalt-Dessau und Preußen vom 17. Juli 1828, abgedr. in: CTS, 78, S. 439-449. Siehe auch: Hahn, Geschichte des Deutschen Zollvereins, S. 27.

[2] Vgl. Vertrag zwischen Anhalt-Köthen, Anhalt-Dessau und Preußen vom 17. Juli 1828, abgedr. in: CTS, 78, S. 439-449. Siehe auch: Hahn, Geschichte des Deutschen Zollvereins, S. 27.

[3] Vgl. Vertrag zwischen Bremen, Braunschweig, Frankfurt, Hannover, Hessen-Homburg, Hessen-Kassel, Nassau, Oldenburg, Reuß-Greiz, Reuß-Lobenstein und Ebersdorf, Reuß-Schleiz, Sachsen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Meiningen und Schwarzburg-Rudolstadt vom 24. September 1828, abgedr. in: CTS, 79, S. 79-92. Siehe auch: Festenberg-Packisch, Geschichte des Zollvereins, S. 179f; Hahn, Geschichte des Deutschen Zollvereins, S. 50-52.

[4] Vgl. Vertrag zwischen dem Mitteldeutschen Handelsverein und Schwarzburg-Sondershausen vom 25. Dezember 1828, abgedr. in: CTS, 79, S. 102-106.

[5] Vgl. Zollvertrag zwischen Hessen-Darmstadt und Preußen vom 14. Februar 1828, abgedr. in: CTS, 78, S. 83-95. Siehe auch: Hahn, Geschichte des Deutschen Zollvereins, S. 41-47.

[6] Vgl. Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B: Mitteldeutschland, hrsg. von Thomas Klein, 22 Bde., Bd. 14: Sachsen, bearb. von Thomas Klein, Marburg 1983, S. 164; Königlich sächsischer Hof-, Civil- und MilitärStaat im Jahr 1828, Leipzig 1828, S. 252, abgedr. in: Sächsisches Ministerium des Innern, Sächsische Staatshandbücher, CD 2: Jahrgänge 1877 – 1854, Dresden 2001. Siehe auch: Allgemeine deutsche Biographie, hrsg. von der historischen Commission bei der königl. Akademie der Wissenschaften, Bd. 55: Nachträge bis 1899, Wandersleb – Zwirner, Leipzig 1910, S. 76. In Sachsen gibt es zahlreiche Orte mit den Namen Cu(n)ersdorf. An wahrscheinlichsten schien Cunersdorf bei Zwickau, heute Ortsteil der Stadt Kirchberg im Kreis Zwickauer Land. Vgl. Verwaltungsatlas des sächsischen Staatsministeriums des Inneren. URL: www.sachsen.de/de/bf/staatsregierung/ministerien/smi/verwaltungsatlas/ (30. Januar 2007).

[7] Der Zollverein wird auch als Bayerisch-Württembergischer Zollverein bezeichnet.

[8] Vgl. Zollvertrag zwischen Bayern und Württemberg vom 18. Januar 1828, abgedr. in: CTS, 78, S. 43-61. Siehe auch: Hahn, Geschichte des Deutschen Zollvereins, S. 41.

[9] Vgl. Zollvereinsordnung zwischen Bayern, Hohenzollern-Hechingen, Hochenzollern-Sigmaringen und Württemberg vom 26. September 1828, abgedr. in CTS, 78, S. 107-136.

[10] Vgl. Prange, Die Bedeichungsgeschichte der Marschen in Schleswig-Holstein, S. 35.